Die Schiffenden
Michael Rentz
Die Schiffenden, 1753
Aus: Geistliche Todts-Gedancken Bey allerhand Gemählden und Schildereyen in Vorbildung Unterschiedlichen Geschlecht, Alters, Standes, Und Würdens-Persohnen sich des Todes zu erinnern, Linz 1753
Kupferstich
Blatt: 32 x 19 cm; Platte: 25,3 x 16,7 cm
Wird vorgetragen von Tamara Mansaray
'Die Schiffenden' ist einer von 51 Kupferstichen des Nürnberger Künstlers Michael Rentz (1701–1758). Das Werk wurde 1753 in dem Emblem-Buch 'Geistlichen Todts-Gedancken' in Passau abgedruckt. In einem barocken Rahmen eingefasst, wird hier ein Schiffsunglück an einem felsigen Ufer gezeigt. Zwei Männer haben das Unglück überlebt, ringen jedoch mit dem Tod. Während sich der eine an ein Rettungsboot klammert, wird der andere an Land von einem Skelett mit einem Pfeil gejagt. Über dieser Szene befindet sich ein Medaillon mit einem Text. Hier wird auf Wichtigkeit der Sterne bei der Navigation verwiesen: „Ohn' diesen Schein, kann die Fahrt nicht glücklich seyn.“ Im unteren Teil des Rahmens befindet sich eine Inschriftenkartusche:
"So läst der schlechte Über-Rest, mit Schröcken und mit grauen
Nach so viel angewender Müh' sich statt Gewinnes schauen.
Drum geh in dich bereue bald, die Menge deiner Sünden.
So kanstu doch aus Capo Spej, noch Porto Coeli finden."
'Capo Spej' bezieht sich auf das Kap der guten Hoffnung, das aufgrund seiner Klippen als sehr gefährlich galt. Im Falle eines Unglücks könnte ein Reue zeigender Sünder allerdings immer noch den himmlische Hafen ('Porto Coeli') erreichen.